Magazinvorstellung: IDEAT Contemporary Life

Das internationale Magazin für Interior Design und urbanen Lifestyle wurde 1999 in Paris von Laurent Blanc gegründet und ist in Frankreich Marktführer unter den gehobenen Wohnmagazinen. Jetzt liegt die zweite deutsche Ausgabe (Dezember bis Januar) vor. Diese wird von Bettina Billerbeck im Verlag Gruner + Jahr verantwortet. Das ca. 260 Seiten starke Einzelheft kostet 6,50 € und kann hier abonniert werden.

Wer guckt sich nicht gerne an, wie andere wohnen?

„Homestorys“ mit Eames Stühlen, Schaffellen und den weiteren Insignien stylischen Lebens gibt es natürlich auch hier zu sehen. IDEAT bleibt aber nicht dort stehen, sondern nimmt den Leser/die Leserin mit in pulsierende Metropolen und in ferne Länder. Vor allem im letzten Kapitel des Magazins, das beispielsweise eine Weinreise durch Chile vorstellt. Schwerpunktthema ist dort New York. Ein Beitrag, der (anders als in den meisten Magazinen) richtig Lust macht, hinzureisen und Neues zu entdecken. Auch im ersten Teil von IDEAT, den News, pulsiert es. Da wird eine Ausstellung der niederländischen Fotokünstlerin Rineke Dijkstra im Louisiana Museum in Dänemark angekündigt, die Brutalismus-Ausstellung im DAM Architekturmuseum in Frankfurt und das neue Museum der Künstlerin Yayoi Kusama in Tokios spannendem Stadtteil Shinjuku – um nur drei Beiträge zu nennen.


IDEAT ist in aller Welt unterwegs

In „Contemporary Life“ sehen wir ein Porträt von Cindy Sherman, das Martin Schoeller 2000 fotografierte, sowie Ansichten ihres New Yorker Studios von Nikolas Koenig (im Video oben). Sehr gut gefallen hat mir die Aufwertung des Shoppingteils durch die poetischen Fotos von Christophe Jacrot, die an den Beginn der Farbfotografie in Magazinen in den Fünfzigerjahren erinnern.

Eine, wie ich finde, anregende Lektüre und gelungene Bereicherung des Magazinmarktes. Einen Kritikpunkt hätte ich: Die Typo der Artikel. Bei dem Durchschuss könnte sie gerne einen lesefreundlichen Punkt größer sein, ohne dass sie mehr Platz einnehmen würde. Die Bildunterschriften sind in einer winzigen, mittelgrauen mageren Schrift gesetzt. Das ist modern, aber nahezu unleserlich. Schade, weil man sie gerne als Anlesetexte nutzen würde. In einem Printmagazin kann man sie sich eben nicht, wie vom Tablet (oder beim Layouten) gewohnt, größer ziehen!

Der Beitrag erscheint mit freundlicher Unterstützung durch den Verlag Gruner + Jahr.