Wie oft soll ein Fotograf Promos aussenden?

Jetzt – vor Beginn der Sommerferien – ist ein guter Zeitpunkt, um als Fotograf/in auf sich aufmerksam zu machen. Auf die Frage eines Fotografen aus Österreich kann ich antworten: „Alle zwei Monate. Vorausgesetzt, es gibt einen Grund.“

Ein guter Grund ist nicht, dass man letzte Woche in einer Kellergalerie in Linz eine Vernissage hatte, sondern bestenfalls die Einladung zur Vernissage. Noch besser aber: Eine neue, interessante Fotoserie.

Auf der einen Seite ist es natürlich so, dass man potenzielle Kunden wissen lassen sollte, dass man existiert und den Job gerne machen würde. Auf der anderen Seite nerven Aussendungen, die nur Informationen enthalten, die den Empfänger nicht interessieren. Daher sollte man sich vor der Aussendung von Eigenwerbungsmaterial folgende Fragen stellen:

  • Was habe ich anzubieten, das für den Leser/Kunden interessant sein könnte?
  • Für welche Art von Job will ich gebucht werden?
  • Was hebt mich ab von den tausend anderen Fotografen, die auch gerne einen Auftrag hätten?

Bei einer Email-Aussendung ist die Betreff-Zeile entscheidend. Ist man in einem klassischen Genre tätig wie Porträt, Mode, Still, dann sollte das dort vermerkt sein, damit die Artbuyerin das bei sich entsprechend abspeichern kann. Man erspart ihr, dass sie sich zwingend durch einen Anhang klicken muss, um zu erkennen, um was es geht. Ich sehe viele Email-Aussendungen, bei denen in der Betreffzeile etwas steht, das man leicht für Spam halten könnte oder so etwas wie „Newsletter“ oder „Neues aus meiner Kunstwelt“. Werblich interessanter ist die Idee des Fotografen, der Leute im Blockupy-Look in seinem Studio fotografierte. So bekommt man Aufmerksamkeit und die ist im Moment erst einmal das Wichtigste. Also: Lassen Sie sich etwas einfallen, das aus der Masse der 100 Emails am Tag heraussticht. (Es geht hier gar nicht darum, ob man die Fotos von Eduardo Perez gut findet, sondern dies dient als Beispiel für Engagement.)

Soll man eine Email schicken oder eine Postkarte?

Es gibt immer noch viele Menschen, die sich über Papier in Form einer Postkarte oder gar über einen echten Print freuen. Auf beidem sollten auch die Kontaktdaten sein. Und zwar nicht im Bild selbst, sondern darunter, aber auf der Frontseite. Wird das Motiv an eine Pinnwand geheftet, bleibt der Name sichtbar.