5 Fehlschlüsse von angehenden Berufsfotografen

Jeder, der in dem Beruf anfängt oder auch nur eine neue Website plant, guckt erst einmal bei anderen Berufsfotografen. Was für eine Website haben die? Was bieten die an? Sieht das cool und erfolgreich aus? Das ist nur allzu verständlich, führt aber leider ganz oft zu falschen Vorstellungen.

Irrtum1: Die Onlinepräsenz lässt Schlussfolgerungen zu über die Einkommenslage des Fotografen.

Setzen Sie sich nicht durch die Orientierung an Vorbildern unter Druck, über deren Business Sie eigentlich gar nichts wissen.

Seit 2002 berate ich Fotografinnen und Fotografen. Manche kommen zu mir ins Haus, andere berate ich per Skype. Auf jeden Fall weiß ich vorher so gut wie nichts über sie. Vor jedem Gespräch gucke ich mir also gründlich die Website an. Schlussfolgerungen auf die Person kann man daraus selten zutreffend ziehen (was nicht gut ist!). Ich sage nur: Jugendbild auf der Über-mich-Seite oder gar keines.

Und ich kann Ihnen eines versichern: Die Website sagt nichts über Erfolg oder Misserfolg aus! Ich habe viel beschäftigte Fotografinnen vor mir gehabt, deren Website seit Jahren nicht aktualisiert worden war. Und ich habe mit Besitzern von State-of-the-Art-Fancy-Websites gesprochen, die Pleite waren.

Irrtum 2: Ich brauche … in meinem Portfolio. So wie …

Es geht um Ihr eigenes Ding! Finden Sie, worin Sie von anderen Berufsfotografen abheben! Es bringt Ihnen gar nichts, wenn Sie sich am Bildmaterial der Kollegen orientieren. Mit Standardware können Sie heute weder herausstechen noch nennenswerte Honorare erzielen. Zu diesem Themenkreis gehört auch die Orientierung an einem amerikanischen Starfotografen: Was in den USA gut läuft, hat hierzulande nicht unbedingt ebenfalls einen Markt.

Irrtum 3: Der Kunde engagiert mich wegen meiner Fotos.

Schön wär’s! Viel realistischer ist: Der Kunde hat ein Problem, das gelöst werden muss. Fotos sind ein Teil dieser Lösung. Bieten Sie statt Fotos Lösungskompetenz an! Wie das geht, erkläre ich Ihnen. Kompetenz ist wertvoll! Fotos hingegen sind überall preisgünstig zu bekommen.

Irrtum 4: Berufsfotografen konkurrieren über den Preis. Wahrscheinlich muss ich billiger sein, um Aufträge zu erhalten.

Wer sich am Preisdumping beteiligt, sägt an dem Ast, auf dem er sitzen möchte. Es gibt Preisstandards. Und möchten Sie wirklich als der/die Billigste weiterempfohlen werden? Falls Sie dennoch vom Kunden hören, Sie seien zu teuer, dann kann das eine Ausrede sein, um nicht erklären zu müssen, aus welchen anderen Gründen Ihr Angebot nicht gepasst hat.

Irrtum 5: Ich kann mich nicht verkaufen! Darum kann ich auch nicht erfolgreich sein.

Sie haben Vorstellungen darüber, was das in Ihrem Falle heißt, die noch aus der analogen Zeit stammen. Heute sollte man das Konzept verfolgen, von den Kunden gefunden zu werden. Man kann sich seine Kunden sogar aussuchen! Und das, was man anbietet, auch. Und den Verdienst ebenfalls. Es ist die eigene Entscheidung. Und Dank Unterstützung vom Profi ist die Positionierung zügig eingetütet und Sie können sich wieder aufs Fotografieren beziehungsweise auf die visuellen Lösungen fokussieren!