1. Schluss mit der Idee vom Geldverdienen mit Familienfotos!
Wenn Sie groß rauskommen wollen, müssen Sie Ihre Energie auf die Bereiche konzentrieren, zu denen Sie einen Bezug herstellen können, die aber auch ein gewisses Maß an Einkommen versprechen (ich helfe gerne dabei, herauszufinden, welche das für Sie sind). Gar keine gute Idee ist, für Privatkunden zu arbeiten (Hochzeitsfotos ausgenommen). Es hat Gründe, warum nahezu alle Fotostudios, die genau das angeboten haben, insolvent sind. Leuten das anzubieten, was sie leicht und kostenlos selbst herstellen können, ist keine sinnvolle Geschäftsidee. Natürlich wären Ihre Fotos schöner, aber finden Sie mal jemandem, der das auch so sieht und dem das 500 oder 1.000 Euro wert ist! So etwas funktioniert allenfalls, wenn Sie schon einen bekannten Namen auch ausserhalb der Branche haben. Und mal ehrlich, auf wie viele Fotografen trifft das hierzulande zu?
2. Nicht noch eine Zusatzausbildung!
Immer wieder erlebe ich, dass Frauen den Eintritt in den Beruf vor sich herschieben. Hier noch eine Assistenz, bei der frau ausgebeutet wird, und dort noch ein Studium nebenher. Nichts gegen eine solide Ausbildung als Basis – im Gegenteil, sie beruhigt die Nerven. Aber die Wahrheit ist:
3. Auf das technische Know-how kommt es gar nicht so sehr an!
Schauen Sie sich die Arbeiten der bekanntesten deutschen kommerziellen Fotografinnen und Fotografen kritisch an. Die machen seit Jahren das Gleiche, lassen das Licht von Assistenten einrichten und genießen ihren Erfolg. (Das ist jetzt etwas holzschnittartig verkürzt, stimmt aber oft.) Um die Bildbearbeitung kümmert sich ganz sicher auch jemand anders. Was heißt das für Sie? Auch Sie müssen nicht alles können oder gar selbst machen, sondern lernen zu delegieren.
4. Selbstbewusstsein zu zeigen ist wichtiger als das Portfolio.
Seien Sie stolz auf Ihre Fotografien und treten Sie selbstbewusst auf. Um ein Gefühl für die Qualität Ihrer Arbeiten zu bekommen, vergrößern Sie diese und hängen sie an die Wand. Fotografen lassen auch belanglose Motive gerne mal auf 70 x 100 cm unter Acrylglas herstellen. Fotografinnen zeigen ihre Arbeiten als Kontaktabzug oder auf dem Rechner. DIN A 4 Prints gelten bei Ihnen schon als verschwenderisches Großformat? Wie wollen Sie Selbstbewusstsein entwickeln, wenn Sie nicht in sich und Ihre Arbeiten investieren? Und darüber hinaus bei einem potenziellen Auftraggeber: Lippenstift auftragen, Pobacken zusammenkneifen und tief durchatmen! Niemand engagiert ein Mäuschen, das ängstlich unter der Tür durchkriecht, egal wie gut die Fotos sind. Sie können nur gewinnen!
5. Vermeiden Sie, die Fehler der männlichen Kollegen zu imitieren!
Da gibt es so viele, dass ich ein ganzes Buch darüber geschrieben habe. Ich greife jetzt nur einen Punkt heraus: Das Protzen mit den schönsten Erfolgen und Motiven. Wen interessiert’s? Die Kollegen vielleicht, den Auftraggeber eher nicht. Der interessiert sich nämlich auch nur für sich. Also tun Sie das, was Frauen meist leichter fällt als Männern: Kommunizieren Sie. Fragen Sie, was den Kunden interessiert, was er gerne sähe, schlagen Sie Themen vor, kommen Sie ins Gespräch. Ein tolles Portfolio ist super, aber engagiert wird derjenige, bei dem man das Gefühl hat, er oder sie versteht, worum es dem Auftraggeber geht. Nutzen Sie dieses Wissen!
Viel Erfolg!