Website 2010 – Die Nominierten, Teil 2

Hier folgen nun weitere vier von 12 nominierten (d.h. vorausgewählten) Websites, das sind jene, die schon gut sind, aber es knapp nicht in die Top-Website-2010-Kategorie geschafft haben. Mein Tipp: Anregungen aufnehmen und wieder mitmachen! Dass man es mit seiner Website nur schwer allen Bildbetrachtern recht machen kann, zeigen die teilweise kontroversen Kommentare.

hofstetter

Kommentar MM (Martina Mettner): Wenigstens ist nicht alles in Flash und es gibt einen vernünftigen Text in der Description: „Fotograf für Food, Produkt, Packshots, Still Life oder Stillleben und Hotel-Fotografie im Raum Hamburg, Schleswig Holstein und dem ganzen Norden.“
Kommentar MA (Mario Andreya): Pluspunkte: Slideshow auf Startseite für ersten Eindruck, einfache Navigation. Minus: Fotopräsentation durch Erklärungstext unübersichtlich, Platz für Fotos verschenkt, Erklärungstexte zu Arbeitsbereichen überflüssig für Entscheider, extrem träge Flashgalerie.
Kommentar JS (Jürgen Scriba): Warum nur muss ich bei der Gestaltung der Homepage sofort an die Firmenseite eines namhaften Papierherstellers mit H denken? Aussagekräftige Fotos zu den Arbeitsbereichen. Leider lassen sich die Portfolios nur quälend langsam navigieren – da dürfte vielen potenziellen Kunden schnell die Lust an der ausführlichen Entdeckung vergehen.
Kommentar AW (Andreas Wilhelm): Übersichtlich, Gestaltung altmodisch.

einfachaberwunderschoen

MM: Der Domainname ist bestechend, aber kein Suchbegriff. Grundsätzlich würde ich gegen derartige Domains einwenden, dass sich der Name des Fotografen nicht einprägt, sondern derjenige der Website. Der Fotograf heißt Christian-Arne de Groot. Das ist allerdings wirklich nicht einfach zu merken. Die Site ist nett und suchmaschinenfreundlich mit WordPress gemacht, aber die Vita ist zu weitschweifig, die Impressumsseite hat starken Optimierungsbedarf.
MA: Die Startseite ist für einen Fotografen frisch, für Ottonormalverbraucher gut erklärt. Sobald man in einen Untermenüpunkt einsteigt wird’s unübersichtlich. Im Portfolio erwarte ich große Fotos und keinen simplen „Blogeintrag“ mit einer verlinkten Bildgalerie. Die Präsentation ist stark ausbaufähig. Leider insgesamt nicht so schön wie der Domainname.
JS: Lehrbuchmäßig in Sachen in Info und Usability. „Der Fotograf für Event, Hochzeit, Portrait“ ist ein klares Statement. Keine Pseudo-Kunst-Attitüde, Service bis zum per Kreditkarte kaufbaren Geschenkgutschein. Punktabzug für die Fotos von der Eröffnung der Zahnarztpraxis.
AW: Überfüllte Seite, komplizierte Details, die von der Fotografie ablenken.

huelle
MM: Kommt optisch sehr „bloggig“ daher, aber übersichtlich. Das eigentliche Blog von Martin Hülle ist recht bekannt. Dass er souverän auf der Klaviatur der Social Media-Möglichkeiten spielt, hat zu seiner Bekanntheit viel beigetragen. Nicht wirklich gelungen finde ich die Logo-Schriftzug-Kombi: Zu viel auf einmal. Der MH-Kasten ist nett als Favicon, aber vor „Martin Hülle Fotografie“ unruhig durch die verschiedenen Höhen der Namenszug-Teile. (Wozu brauchen Fotografen überhaupt Initialen-Logos? Das erinnert so an Mode, vor allem an Handtaschen: Gucci, Chanel, Louis Vuitton, und passt doch gar nicht zu Naturburschen!?)
MA: Schnelle Site, gut gemacht. Die Startseite ist mir persönlich etwas zu überladen.
JS: Üppige Site wirkt stellenweise überladen und kapert beim Klick auf manche Links den Bildschirm des Betrachters sogar noch mit weiteren Fenstern.
AW: Zweckgemäss, übersichtlich, Beschneiden der Fotografien unglücklich.

schmidtkord
MM: Wieder WordPress, also: geht doch! Das Start-Foto ist toll, aber ist „Sturm auf Mallorca“ die optimale Einstimmung auf coole Porträts und Investitionsgüter? Die „Über“-Seite ist mir zu flapsig. Versetze ich mich in eine potenzielle Kundin, würde ich keinen Fotografen buchen, der mich bedrohlich in einer Tiefgarage ansieht. (Tomi Ungerer nannte die Tiefgarage neulich einen super Platz zum Sterben!). Ein wenig verbindlicher sollte man schon rüberkommen. Sonst aber eine überzeugend gemachte Site, wegen sehr kontroverser Bewertungen ganz knapp am 3-Sterne-Status vorbei.
MA: Knaller! Neid. Tränen. So sieht eine professionelle Website eines Fotografen aus: 3+.
JS: Auf einem großen Monitor kommt das Aufmacherbild sehr beeindruckend, bei kleineren Formaten können die Typo-Elemente ineinander rutschen, was die Navigation noch rätselhafter macht, als sie ohnehin ist.
AW: Störende Elemente, die von der Fotografie ablenken.

So weit die Kommentare zu den Zweitplatzierten – wobei man wirklich sagen muss, dass bei den noch folgenden Top-Websites das Urteil der Bewertenden nur homogener war und daher mehr Punkte ergab, soll heißen alle sind schon prinzipiell gut! Verraten sei bereits, dass alle nominierten Websites von Fotografinnen (also jene, die unter die letzten 12 kamen) auch zur Top-Website 2010 ernannt werden.