Ein großer Verlust für die Fotografie
Am 11. September 2018 konnte man auf Facebook erfahren, dass Hannes Wanderer gestorben ist. Er war Verleger ungewöhnlicher Fotobücher (Peperoni Books), Drucker aus Passion, Inhaber eines Fotobuchladens in der Brunnenstraße in Berlin mit Onlinepräsenz namens 25Books – und Gauloises-Raucher.
Etliche Fotografinnen und Fotografen haben Wanderer viel zu verdanken. Mehr als nur das Publizieren eines Buches war es seine Verleger- und Herstellerkompetenz, seine Energie und sein rühriges Treiben, das deren Karriere beförderte. Er sah in den publizierten Fotoarbeiten etwas, das ihn ungeheuer begeisterte, und das er mit großem Enthusiasmus vertrat. Und dann meisterhaft zu Papier zu bringen verstand. Über 100 Bücher hat er verlegt, den Druck vorbereitet und überwacht.
Aufgewachsen in der Druckerei des Vaters in Bad Münder bei Hannover, waren die Geräusche (und Gerüche) der Offsetmaschine die Begleitmusik seiner Kindheit. Sein Bruder Jochen übernahm die seit 1899 bestehende Druckerei und baute sie zu einer führenden Adresse für Bildbände aus, während Hannes sich in Berlin niederließ und sich ab 2005 dem Verlegen von Fotobüchern widmete. Auf der Website der Druckerei Wanderer findet sich ein Beitrag zum 10jährigen Bestehen von Peperoni Books.
„Dass Hannes Raubbau mit seiner Gesundheit trieb“, schreibt der Fotograf Andreas Trogisch, „sah jeder, der Augen hatte, was man ja gerade bei Fotografen voraussetzen kann. Für sie alle hat er gearbeitet, für ihre, unsere, meine Eitelkeit, in die Geschichte einzugehen mit einem Buch. Hannes ist auch für mich gestorben.“
Hannes Wanderers echte, nicht kommerziell, nicht strategisch ausgerichtete Begeisterung für Fotografie wird sehr fehlen.
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