Gerade frisch erschienen ist der Bildband „Fotografische Wirklichkeiten“ von Peter Braunholz im Kehrer Verlag (140 Seiten, 39,90 Euro). In den vergangenen Jahren hat sich der 1963 geborene Bildautor zu einem international vielfach ausgestellten und sehr präsenten deutschen Fotokünstler entwickelt.
Im Vorfeld der Buchveröffentlichung hatte ich Gelegenheit, mit Peter Braunholz ein Interview für das Magazin Fine Art Printer zu führen, das in der aktuellen Ausgabe (2/17) nachlesbar ist. Zur Buchproduktion fragte ich ihn:
Welchen Stellenwert hat diese Bildbandveröffentlichung für Sie? Auch unter dem Aspekt, dass für solch eine Buchproduktion in der Regel eine größere finanzielle Investition erforderlich wird.
Peter Braunholz: „Nun liegen aus über fünfzehn Jahren Arbeiten vor, da kommt die Veröffentlichung für mich zum richtigen Zeitpunkt. Der Prozess der Buchproduktion ist spannend und lehrreich zugleich: Welche Bilder sollen in jedem Fall hinein? Welche können wir weglassen? Wie muss der Ablauf aussehen? Arbeiten, die mir bislang nicht so bedeutsam erscheinen, bekommen vielleicht in einem Buch einen ganz anderen Stellenwert. Welche Rolle spielt die internationale Veröffentlichung für das Design?
Dass ich den Kehrer Verlag und Gérard Goodrow, den früheren Direktor der Art Cologne, für das Projekt gewinnen konnte, freut mich in mehrfacher Hinsicht: Kehrer ist ein renommierter, auf Fotokunst spezialisierter Verlag, und Gérard Goodrow ein ausgewiesener Fotokunst-Kenner und hervorragender Autor, der zudem zweisprachig arbeitet. Er kennt meine Arbeit, wir hatten im letzten Jahr im Rahmen meiner Einzelausstellung in der Galerie Anja Knoess in Köln einen Artist Talk, der übrigens auch als Film bei YouTube zu sehen ist. In puncto Marketing soll das Buch natürlich auch ein Instrument sein, Interesse für meine Arbeit zu wecken. Das Programm des Kehrer Verlags wird von Fachleuten und Liebhabern beachtet. Das Buch wird in „meinen“ Galerien ausliegen, bei Ausstellungen und Messen, in Buchhandlungen. Es kam schon öfter vor, dass Sammler Arbeiten sozusagen direkt aus dem Katalog gekauft haben. Erfreulich wäre, wenn das Buch auch helfen kann, interessante Ausstellungsprojekte anzustoßen. Ganz besonders dankbar bin ich den Sammlern und Freunden, die das Projekt finanziell unterstützt haben. Ohne sie wäre es für mich nicht möglich gewesen, das Buch so rasch auf den Weg zu bringen.“
Mehr über Peter Braunholz auf seiner Website. Folgen Sie ihm in den digitalen sozialen Netzwerken.
Eine Antwort
Vielen Dank für die Empfehlung! Habe das Buch erworben und es gefällt mir sehr gut, vor allem die enorme ästhetische Vielfalt. Es ist schön zu sehen, dass es noch Fotokünstler gibt, die sich nicht nur als Marke verstehen und auf leichte Wiedererkennbarkeit hinarbeiten, indem sie sich stilistisch und thematisch wiederholen oder aktuellen Trends folgen, sondern die sich – auch unbeirrt von den Anforderungen des Kunstmarkts – immer wieder neu inspirieren lassen. Auf der Stilistik manches der starken Einzelbilder, wie z. B. des auch von Ihnen hier gezeigten „Chinese Dreams“, hätte mancher Kollege sein gesamtes Werk aufgebaut. Somit ist das Buch nicht zuletzt auch ein Plädoyer für eine freie Kunst.