Sebastian Burger: Baku

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Er ist einer von den „good guys“ oder, wie er selbst sagt, ein „concerned artist“, jemand, der nicht nur fotografiert und durch die Welt radelt, sondern Blinde und Gehörlose in dieses Vorhaben einbindet. Bei dem Baku-Projekt geht es ihm denn auch nicht nur um die Dokumentation architektonischen Erbes, sondern auch um die Frage nach den sich verändernden Lebensbedingungen der Bewohner. Sebastian Burger wurde 1979 in Seeheim-Jugenheim geboren und machte 2009 sein Diplom bei Peter Bialobrzeski in Bremen. Baku besuchte er im Rahmen seiner Diplomarbeit. In Kürze erscheint das Projekt als Buch, das „beabsichtigt, den Blick auf das verschwindende kulturelle Erbe Bakus freizugeben, stellvertretend für die globalisierte Entwicklung vieler Staaten des ehemaligen Ostblocks. Ziel ist es, ein Publikum für die Verantwortung in dieser Entwicklung zu sensibilisieren, den Blick für globale gegenseitige Abhängigkeiten zu schärfen. Er zeigt uns das Bestehende, das sich Verändernde, das Neue, das Alte und wie sich der Mensch darin zurechtfindet.“

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Baku – Stadt der schlagenden Winde
Der persische Name der kaspischen Metropole Baku  verweist nicht nur auf ihr windiges Wetter, sondern auch auf ihre kontrastreiche städtebauliche Geschichte.
Die Entwicklung im angebrochenen 21. Jahrhundert ist dabei von besonderer Bedeutung und unterstreicht den Wandel: Allein in den Jahren von 2000 bis 2008 wurden mehr als 800 neue Hochhäuser in der Innenstadt Bakus errichtet, Grundstückspreise steigen rasant, alte Bausubstanz muss weichen, Menschen verlieren ihre Wohnungen, die Neubauten werden oft mangelhaft errichtet. Dabei blickt Baku auf ein reiches architektonisches Erbe zurück. Gründerzeitartige Bauten reihen sich aneinander, Boulevards und große Promenaden prägen das Stadtbild und geben der im Kern orientalischen Stadt eine europäische Anmutung, ähnlich wie Paris oder Berlin.

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„Die Bilder entstanden im Rahmen des so genannten ASA-Programms, einem staatlich-teilfinanzierten Praktikumsprogramm, zu dem im Februar 2008 Oriana Kraemer, damals Architekturstudentin der Bauhaus-Uni in Weimar in Weimar, und ich, damals Fotografie-Diplomand der Hochschule für Künste in Bremen, ausgewählt wurden. Von August bis November 2008 arbeiteten wir in Baku – haben recherchiert, uns mit Städteplanern und Architekten getroffen, Interviews, Skizzen gemacht und fotografiert. Aus dem Projekt entstand ein Buch mit 61 Fotografien und Texten.“ Für die Sammlerausgabe des Buches hat Sebastian Burger einen genialen Schuber aus Beton entworfen und handgefertigt. Die reguläre Ausgabe des Buches bietet der Fotograf insgesamt 300 mal zum Preis von 26,10 Euro zur Subskription an, damit es gedruckt werden kann. Der Ladenpreis wird 34,80 Euro betragen.

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Das Buch mit dem Schuber kostet 230 Euro und ist beim Fotografen direkt zu ordern. „Live“ sind 28 Arbeiten vom 13.10. bis zum 26.11.2010 in der f75 Fotogalerie, Filderstr. 75, 70186 Stuttgart, zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 12.10.2010 um 19 Uhr.