Womit wollen Sie als Fotograf*in Geld verdienen?

Tisch mit Laptop und Kamera
Foto: Kaboompics

Was ist Ihr Foto-Business-Konzept?

Nach der Pandemie kam KI, besser gesagt selbstlerndende Bildgeneratoren. Die Wahrscheinlichkeit globaler Veränderungen ist hoch. Ein „Business as usual“ wird es vermutlich nicht mehr geben. Sicherlich werden Fotografen wichtig bleiben. Die Frage ist nur: In welchen Bereichen wird man mit dem Fotografieren seinen Lebensunterhalt bestreiten können – und in welchen nicht mehr?

Nach wie vor haben sehr viele Fotografen kein tragfähiges Konzept, wie sie ihr Business betreiben. Durch Anzeigenschaltungen bei Google oder Facebook lässt sich dies eventuell kaschieren. Ob das Füttern von US-Großkonzernen am Ende rentabel ist, muss sich im jeweiligen Fall erweisen. Das Erwachen kommt womöglich erst, wenn die letzten Ersparnisse nach Kalifornien überwiesen sind.

Soll man sich Kunden für sein Foto-Business kaufen?

Sein Foto-Business zu bewerben kann eine gute Sache sein – wenn die Grundlagen existieren. Voraussetzung ist ein schlüssiges Konzept, ein Angebot, das auch wirklich nachgefragt wird, dazu eine Landingpage, die konvertiert. Damit die Investition in die Anzeigen Früchte trägt, sollte man die Basics des Online-Marketings kennen und umsetzen.

Besorgniserregend finde ich, offensichtliche Mängel durch Anzeigen zu kompensieren. Ein harmloses Beispiel: Ein Berliner Fotograf realisiert seine Webseite auf Englisch. Damit er im deutschsprachigen Raum gefunden wird, schaltet er Anzeigen bei Google. Einfacher und kostengünstiger wäre eine zweisprachige Website. Er könnte anschließend gezielt sein Angebot über ein oder zwei Keywords bewerben, falls ihm der organische Traffic nicht ausreicht.

Beim Aufbau eines Foto-Business und ganz besonders in Krisenzeiten sind Wunschvorstellungen schlechte Ratgeber. Sie brauchen kein Studio, keine Mittelformatkamera, nicht einmal ein tolles Portfolio, um selbstsicher Kunden gewinnen zu können. Das ist alles von gestern. Was Sie brauchen, ist eine Lösung, die Sie (aktiv) Kunden anbieten.

In der mangelnden Kundenorientierung liegt das Grundproblem kommerzieller Fotografen: Kaum jemandem ist klar, welche Kunden er oder sie überhaupt erreichen möchte. So lange man das nicht weiß, kann man sie nicht gezielt ansprechen oder gar bewerben. Diese Schwierigkeit, sich für eine Kundengruppe zu entscheiden, haben vor allem Business-Fotografen. Bevor ich dazu komme, schauen wir zunächst auf jene, die ziemlich genau wissen, wen sie ansprechen möchten, die Hochzeitsfotograf*innen.

Zahlungswillige Privatkunden: Spezialfall Hochzeitsfotografie

Hochzeitsfotografie kann extrem hochwertig, anspruchsvoll und lukrativ sein. Sie ist zugleich der niedrigschwellige Eintritt ins bezahlte Fotografieren. In meiner zwanzigjährigen Beratungspraxis traf ich hin und wieder auf Männer, die ihren vorherigen Beruf aufgeben mussten und die Hochzeitsfotografie als attraktive Alternative ansahen. Fatal aus meiner Sicht: Eigentlich finden sie das Tamtam ums Heiraten blöd, interessieren sich nicht für die Details, die der Braut sehr wichtig sind. Darüber hinaus denken sie mehr darüber nach, was sie für ihre Anwesenheitszeit gerne an Honorar hätten, aber weniger darüber, was die Brautpaare von ihnen bekommen – und ob das deren Bedürfnisse trifft. Von anderen Details dieses besonderen Gewerbes gar nicht zu reden.

Fühlt sich wie ein Privatkunden-Shooting an, ist aber besser

Personal Brand Photography ist eine neue Perspektive für Auftragsfotograf*innen an der Schnittstelle von Privat- zu Geschäftskunden. Vom Shooting her ist es nah an der Hochzeits- und Familienfotografie, von der geschäftlichen Seite jedoch interessanter, dank wiederkehrender Aufträge und Rechnungen mit ausgewiesener Mehrwertsteuer. Ob Solo-Selbstständige oder kleine Unternehmen: Sie alle brauchen Aufmerksamkeit und damit Kunden – und zwar laufend für ihre Präsenzen auf der Website oder Social-Media-Plattformen.

Wer sich als Fotograf*in nicht scheut, kann mit wenigen Tagen Einarbeitung (vorübergehend) seine Einnahmen durch Social-Media-Komplettpakete aufstocken. Das soll heißen: Die Fotos machen und für die Kunden posten. Das ist schlau bei Kunden, die Fotos überhaupt nur beauftragen, falls man sie von den Social-Media-Aktivitäten befreit. Ein Beispiel dafür wären kleine landwirtschaftliche Unternehmen, die ihre Produkte selbst verkaufen, aber mit deren Erzeugung ausgelastet sind.

Unternehmen als Zielgruppe

Mein Eindruck ist: Sehr viele Fotografinnen und Fotografen möchten nur noch für nachhaltig wirtschaftende Unternehmen arbeiten. Grundsätzlich schränkt diese Spezialisierung Sie überhaupt nicht ein hinsichtlich der fotografischen Tätigkeitsfelder. Von der Unternehmens-PK über Mitarbeiter-Porträts, Produkt-Stills oder Gebäudeaufnahmen – das ist alles möglich innerhalb einer definierten Kundengruppe. Wer seine „breite“ Aufstellung als Fotograf*in behalten möchte, suche sich vorzugsweise Kunden aus, die dies zu schätzen wissen. Beginnen Sie mit Unternehmen in Ihrer Region.

Seine Website zu unterteilen in die klassischen fotografischen Genres wie Pressefotografie, Porträts, Stills, Architektur, halte ich für überholt. Damit kann der Hersteller von Autozubehörteilen ebenso wenig anfangen wie ein Hotelbesitzer. Die wollen ihr eigenes Angebot verkaufen. Professionelles Bildmaterial ist ein wichtiger Faktor in diesem Verkaufsprozess.

Weil das alte Foto-Business-Modell ausgedient hat, versuche ich Fotograf*innen zum Beispiel mittels meines Erfolg-als-Fotograf-Onlinekurses beim Umdenken zu helfen. Die Zeit, in der sie über wertvolles Geheimwissen verfügten und daher die Konditionen für ihre Arbeit bestimmen konnten, endete für Fotografen mit dem letzten Jahrhundert.

Was ist die Alternative für ein florierendes Foto-Business?

  • Denken Sie kundenorientiert. Sie sollten wissen, wer Ihre Kunden sein sollen und wie Sie diese erreichen.
  • Machen Sie sich den Wert Ihrer Arbeit im Rahmen des Verkaufsprozesses (ihres Kunden!) klar.
  • Bieten Sie eine Lösung zum Preis X an. Das wirkt auf Ihre Unternehmenskunden verständlicher und günstiger als ein reiner Tagessatz. (Der Tagessatz dient weiterhin zu Ihrer internen Bemessungsgrundlage bei der Kalkulation des Angebots.)

Im Moment geht es mehr um Ihren Kopf als um Ihre Kamera.

Sind Sie bereit, Ihre Selbstpräsentation den geänderten Umständen anzupassen? Um erfolgreich zu sein, müssen Sie nicht Ihren Workflow ändern, sondern „nur“ Ihre Website dem neuen kundenorientierten Geschäftskonzept anpassen.

Um Sie dabei zu unterstützen, biete ich Ihnen ein Website-Tutorial kostenfrei an. Sie möchten tiefer in Fragen der Positionierung, Kundenakquise und Angebotserstellung einsteigen? Ein individueller Start des Erfolg-als-Fotograf-Onlinekurses (980 € netto) ist möglich. Und natürlich können Sie stets ein ausführliches Beratungsgespräch per Zoom buchen. Tipp: Eine kostenlose Beratung ist auf 15 Minuten begrenzt.