Wie „funktioniert“ der individuelle Ausdruck in der Fotografie? Wie kann man als Freizeitfotograf, Fotojournalist oder Werbefotograf zu seiner Bildsprache finden? Ausgehend von einigen legendären Fotografen, deren Fotobücher heute noch wegweisend sind, und spannenden Beispielen aus der zeitgenössischen Fotografie erläutere ich in meinem neuen Buch praxisnah den Weg vom Knipsen bis zur Kunst.
Zwei Jahre nach „Erfolg als Fotograf“, der Orientierungshilfe für die kommerziellen Aspekte des Foto-Lebens, erscheint nun der Wegweiser in die künstlerische Fotografie. Motivierend waren auch hierbei wieder die Erfahrungen aus zehn Jahren Beratung mit Fotografinnen und Fotografen, durch die ich ein realistisches Bild davon gewinne, an welchen Stellen es sich Fotografierende schwerer machen als nötig – zum Beispiel, indem man mögliche wichtige Vorbilder nicht kennt und daher auch nicht als Sprungbrett für eigene Ideen nutzen kann. So wie es wichtig ist, die handwerklichen Basics zu beherrschen, so wichtig ist es auch, relevante stilistische Richtungen zu kennen und unterscheiden zu können zwischen ausdrucksstarken Fotografien und solchen, die (lediglich?) kommerziell hoch bewertet werden. Überhaupt geht es darum, die Urteilsfähigkeit zu trainieren, gegenüber der eigenen Bildproduktion wie auch gegenüber dem, was in Galerien und Museen hängt.
„Fotografie mit Leidenschaft“ geht aus von der Realitätsdarstellung und zeigt an Beispielen, wie das intensive Arbeiten an Sachthemen zu einer Verdichtung der Bildaussage führt. Die dokumentierende oder fotojournalistische Herangehensweise ist die Basis, aus der sich künstlerischer Ausdruck entwickeln kann, zum Beispiel, indem man sich vornimmt, einen Bildband zu gestalten. Einen immensen Vorteil bietet die schlichte Abbildung (im Unterschied zu Kunstmarktstrategien), indem sie jedem offen steht! Einzige Voraussetzung ist, sich für etwas in der Welt vor der Kamera zu interessieren. Bester Beweis meiner Behauptung: Fotografierende, die aufgrund ihrer prägnanten Erfassung von Situationen des Alltags aus dem Nichts auftauchen und für Furore sorgen; wie zuletzt der Nachlass des Kindermädchens Vivian Maier.
Idealerweise stärkt das Buch Ihr Selbstbewusstsein als Fotograf/in. Es soll Sie ermutigen, die eigene Position zu definieren und den persönlichen Weg zu finden. Vielleicht stellen Sie fest, dass der diametral zu dem liegt, was ich vertrete. Kein Problem, denn: Hauptsache, Sie wissen jetzt, wo Sie stehen und wohin Sie wollen! Aus meiner Sicht wird in der Fotografie zu viel nachgeahmt und zu wenig selbst gedacht und am individuellen Ausdruck gearbeitet. Wenn es überhaupt eine Faustregel dafür gibt, jetzt und in Zukunft als Fotografin und Fotograf Erfolg zu haben, dann ist es: Aufmerksamkeit erwecken! Und die bekommt man nicht für Fotos, die genauso aussehen wie die von allen anderen und somit schlicht langweilig sind, sondern für ausdrucks- oder aussagestarke Arbeiten.
„Fotografie mit Leidenschaft – Vom Abbilden zum künstlerischen Ausdruck“ vermittelt Durchblick, erzählt von einigen wirklich einmaligen Fotografen, deren Ideen und Bildsprache auch im 21. Jahrhundert noch vorbildhaft sind, schildert ein breites Spektrum Arbeitsweisen berühmter Künstler, und würde Sie gerne zu zweierlei inspirieren: Sich über die Fotografen, die sie spannend finden, selbstständig weiter zu informieren, und darüber nachzudenken, was Sie, und vielleicht nur Sie, zu zeigen und visuell zu sagen haben. Und denken Sie an meine Worte: Fototechnik ist super, aber ohne Herz und Hirn zu investieren, wird‘s nie außergewöhnlich werden.
Das Inhaltsverzeichnis und Vorwort ansehen können Sie sich unten, portofrei innerhalb Deutschlands bestellen auf der Seite des Fotofeinkost Verlags.
Eine Antwort
Hallo Frau Dr. Mettner,
meinen herzlichen Glückwunsch zum neuen fertiggestellten Werk. Habe schon bestellt, bin sehr gespannt auf die Lektüre und freue mich auf gehaltvolle Gedanken und spannende Anregungen!
Beste Grüße
Christian Ahrens