Rodina bedeutet Heimat. Im Alter von sieben Jahren kam Irina Ruppert mit ihrer Familie von Kasachstan nach Deutschland. 2002 schloss sie ein Studium mit dem Schwerpunkt Fotografie ab. Auf der Suche nach Kindheitsbildern reiste sie durch Osteuropa, Russland und Kasachstan. „Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das subjektive Empfinden, nicht die distanzierte Dokumentation einer Reise. So unfassbar, flüchtig und subjektiv wie die Vorstellungen von Heimat sind die Bilder von Irina Ruppert. Die weichen Hügel einer sattgrünen Landschaft, über die man barfuß laufen möchte; die Torten auf dem Kühlschrank, an dem das kleine Mädchen lehnt; der Mann mit der Sense auf dem Feld, der uns anschaut; die Großmutter mit dem Enkel vor dem Haus, im Hintergrund der blutige Kopf eines geschlachteten Tiers. Jede der Fotografien steht für sich, für ein Puzzlestück in der Biografie. Irina Rupperts Bilder sind Eindrücke, die aus Erlebnissen und Begegnungen entstehen und sich im Auge des Betrachters mit den eigenen Erinnerungen füllen“, schreibt das Goethe-Institut, das noch bis Februar 2013 die Arbeiten im Rahmen einer Wanderausstellung durch die deutschen Goethe-Institute zeigt.
Und Christian Schüle, der mit ihr einmal unterwegs war, schreibt: „Reportagereisen sind für Irina Ruppert im Eigentlichen ungewöhnlich. Sie ist keine Foto-Reporterin. Sie schießt keine Bilder, drückt nicht ab, spießt nicht auf. Sie lässt sich nichts diktieren, weder von der Uhr noch von den Umständen. Ein Bild unter Zeitdruck ist das Gegenteil dessen, was sie anstrebt. Sie nimmt sich Zeit und sich selbst aus der Zeit“.
Die Galerie Kominek in Berlin zeigt zum Abschluss des Jahres 2012 eine Einzelausstellung von Irina Ruppert (*1968). Dazu wird auch – Sammler aufgemerkt – eine Buchedition mit kleinem Print präsentiert. Eröffnung ist am 24.11.2012 ab 18 Uhr. Die Ausstellung läuft vom 27.11. bis 21.12.2012 und ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet.
Mehr über das Projekt und die wunderbare, in Hamburg lebende Fotografin Irina Ruppert auf ihrer Homepage.
Eine Antwort
Das Flugzeug im Wohngebiet ist ja klasse. Kennt man sonst nur von ausrangierten Eisenbahnwaggons. Und wenn dann noch BALKAN draufsteht, macht das das Bild vollständig.