Stefan Bausewein: Sammeltassen

Stefan Bausewein Sammeltassen

Stefan Bausewein Sammeltassen

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In ihrer Schlichtheit wirklich ergreifend schön sind die Sammeltassenmotive von Stefan Bausewein. Das Überzeugende an den Still lifes ist, dass hier ein ganz neuer Blick auf ein eher belächeltes Objekt ermöglicht wird. Durch die Draufsicht transformiert Bausewein in dieser freien Arbeit das Omi-Porzellan zum hippen Mandala. Jedes Motiv, einzeln betrachtet, saugt den Blick in den Monitor. Nur der Tassenhenkel hält uns davon ab, entspannt in die Unendlichkeit des Musters abzutauchen.

Stefan Bausewein, Abijahrgang 2005, studiert Kommunikationsdesign an der FH Würzburg und ist seit 2009 parallel als freier Fotograf tätig. Im vergangenen Jahr absolvierte er ein Praxissemester im Studio von Rolf Nachbar (Industrie- und Werbefotografie) und erhielt ein Stipendium des Professional Imagers Club (PIC).

Da es nicht einfach ist, von der Uni oder der Assistenz in die Selbstständigkeit zu wechseln, möchte Fotofeinkost diesen Übergang durch die Vorstellung interessanter, möglichst unveröffentlichter Arbeiten von Berufsanfängern unterstützen. Stefan Bausewein aus Würzburg macht den Anfang.

Stefan Bausewein Sammeltassen

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Bei wem haben Sie assistiert oder assistieren Sie noch?

Ich habe assistiert bei: Fotodesign Silvia Frey (Food, Stills), Thüngersheim; Barbara Staubach (Architecture, Business-Portraits), Frankfurt; Rolf Nachbar Fotografie-Design (Industrial- & Ad-Photography), Albertshausen. Aktuell bin ich mein eigener Herr.

Welche Talente oder Vorkenntnisse sollte man haben, um ein guter Assistent zu werden?

Man sollte auf jeden Fall die Technik der Kamera / Blitze beherrschen, damit man sich mit gestalterischen Problemen und schnellen Lösungen vor Ort beschäftigen kann. Ich denke, ein guter Assistent sollte im Stande sein, sich das fertige Bild vorzustellen, um die nötigen Arbeitsschritte zielgerichtet voranzutreiben. Zudem sollte man schleppen und geregelte Arbeitszeiten vergessen können!!!

Warum wollen Sie überhaupt Fotograf werden?

Ich begann erst relativ spät (mit 19 Jahren) mich ernsthaft mit Fotografie zu beschäftigen. Seitdem hat es mich einfach nicht mehr losgelassen und fasziniert mich täglich aufs Neue. Ich glaube, genau deshalb möchte ich weiterhin als Fotograf tätig sein. Denn: Was gibt es Schöneres als mit seiner Leidenschaft sein Geld zu verdienen? Für mich ist die Fotografie wie ein riesiger Spielplatz, auf dem mir hoffentlich so schnell nicht langweilig wird.

Welche Ausbildung haben Sie?

Fotograf und in zirka einem Jahr ein abgeschlossenes Studium Kommunikationsdesign.

Was muss passieren, bevor Sie selbstständiger Fotograf werden oder arbeiten Sie schon frei?

Ich arbeite bereits neben dem Studium als freier Fotograf.

Wie sehen Sie Ihre Zukunft – es dürfen Wünsche genannt werden!

Hoffentlich golden;-) Ersteinmal weiter berufliche Erfahrung über Assistenzen sammeln, evtl. einen Master (Fotodesign) absolvieren, und irgendwann vielleicht ein Studio alleine oder mit anderen kreativen Köpfen zusammen.

Der größte Erfolg / die größte Errungenschaft bisher?

Preise gabs leider noch nicht so viele. Landessieger Hessen, Sieger des Leistungswettbewerbes HWK Rhein-Main (Gesellenprüfung), PIC-Stipendium. Hoffe da ergibt sich noch was …

Wie und warum ist die Serie mit den Tassen entstanden?

Wie so oft findet man einfach solche Dinge z.B. auf dem Dachboden. Da standen sie einfach herum und verstaubten. Eigentlich viel zu schade, dachte ich, und fotografierte sie so wie ich sie als abstrakte Muster gesehen habe.
Es handelt sich um Tassen der Porzellanmanufaktur Winterling Porzellan AG (Kirchenlamitz), heute: Triptis Porzellan GmbH & Co. KG . Durch das Logo kann man den Produktionszeitraum auf 1950 bis 2000 eingrenzen. Auf eBay werden solche Sammeltassen um ca. 20 Euro gehandelt.

Wurde die Serie schon anderweitig veröffentlicht?

Nein.

Stefan Bausewein Sammeltassen

Eine Antwort

  1. Tolle Arbeit! Das Thema Sammeltassen hat sich mir bislang als Beweis für ultimatives Spießertum ins Hirn gebrannt, aber wie man sieht – die Fotografie hat unendliche Möglichkeiten, den Blick zu verändern!