Ihre Website muss mehr können als ein Online-Portfolio zu sein. Wenn Sie über Ihre Website nachdenken, beschäftigt Sie gleichwohl zuerst die Präsentation der Bilder. Darum habe ich ein Video aufgenommen. In diesem zeige ich anhand einer WordPress-Installation die Elemente auf, mit denen Sie die Darstellung Ihrer Bilder auf der Website vornehmen. Dazu verwende ich das Theme Hello von Elementor sowie den Pagebuilder Elementor Pro*. Auf Online-Plattformen sollten ähnliche Optionen zur Verfügung stehen.
Wann sollten Sie WordPress nehmen, wann lieber eine gemietete Plattform?
WordPress ist das am meisten verbreitete und gepflegte Content Management System (CMS), ein mächtiges Werkzeug mit viel „Zubehör“. Um die Ladezeit der Site (für Google) akzeptabel zu halten, muss man beispielsweise daran denken, die Bilddateien nur in der Größe in die Mediathek zu laden, in der sie auch wirklich gebraucht werden. Breiter als 980, max. 1280 Pixel sollten sie nicht sein. Ein wichtiger Faktor ist auch die Komprimierung bei JPGs: probieren Sie Einstellungen zwischen 50% und 70% (bei 72 dpi). Sie sollten natürlich mit der Qualität zufrieden sein, aber bewerten Sie das nicht über! Online ist nicht Print.
Zu einem CMS wie WordPress rate ich, wenn Sie Freiheit schätzen und Arbeit nicht scheuen. Es ist zudem sehr günstig, was die Basiskosten angeht. Sie zahlen nur die geringen Gebühren beim Domainhoster für den Platz Ihrer Site auf dessen Server und die Domain(s), aber das CMS an sich ist kostenlos. 50 bis 60 Euro pro Jahr geben Sie im Normalfall aus entweder für ein gekauftes Template (z.B. bei Themeforest.net) oder für den Pagebuilder Elementor Pro*. Als Laie ohne große Ambitionen bei der Nutzung Ihrer Website sind Sie bei einem der in Schritt 2 genannten Anbietern zwar etwas teurer, wohl aber bequemer bedient als mit WordPress und einem Sie ebenfalls limitierenden gekauften Theme. WordPress ist mit einem Pagebuilder wie Elementor schlichtweg flexibler.
Vielleicht erleichtert dies Ihre Entscheidung?
Sollten Sie auf Suchmaschinenoptimierung Wert legen, beabsichtigen, Anzeigen zu schalten und die Kommunikation mit Ihren Kunden oder Bildkäufern über die Website laufen zu lassen, sind Sie mit einem eigenen „Zuhause“ für Ihre Online-Existenz besser bedient.
Vereinfacht gesagt: Das gemietete System ist für Sie komfortabler, das eigene CMS idealer für Ihre Kunden (siehe folgender Absatz) und Ihre Auffindbarkeit in den Suchmaschinen.
Achten Sie beim Relaunch Ihrer bestehenden oder bei der Planung einer neuen Internetpräsenz vor allem darauf, sich nicht vom stylishen Aussehen der Demos jeweiliger Anbieter blenden zu lassen. Sie wissen ja: Gutes Aussehen ist prima, aber es kommt auf die inneren Werte an. Fragen Sie sich immer, ob die Ansprüche, die heute an eine Website gestellt werden, abgedeckt sind. Erlaubt das Theme oder das ganze System bei einer Plattform beispielsweise eine flexible Gestaltung des Headers und des Bereiches Above the fold mit Text? Wie sieht das auf dem Smartphone aus?
Portfolio: Warum Sie keinen Blog schreiben sollen, er aber doch für Sie praktisch ist
Vielleicht kennen Sie das: Sie haben sich Ihre Website anlegen lassen. Und dann kommt der nette Mensch und zeigt mit ausgestrecktem Zeigefinger auf den Menüpunkt „Blog“ oder „Aktuelles“. Ihnen wird angst und bange? Muss es nicht.
1. Vermeiden Sie solche Menüpunkte, wenn es Ihnen schwer fällt, sie laufend zu befüllen. Für aktuelle Meldungen nutzen Sie Ihre Social-Media-Kanäle. Noch besser: Sie pflegen einen E-Mail-Verteiler. Auf der Website benötigen Sie das normalerweise nicht. (Ausnahme: Sie veranstalten Kurse oder Ausstellungen.)
2. Wenn Sie eine Blogfunktion zur Verfügung haben, dann können Sie Ihre Aufträge oder Projekte jeweils in Artikeln posten. Bei WordPress laden Sie dazu ein Artikelbild hoch. Das sollte ein klein gut wirkendes und sprechendes Foto aus dem Shooting sein. So kontrollieren Sie optimal, welches Bild in der Zusammenstellung der Posts angezeigt wird. Bei Elementor Pro heißt diese Funktion „Portfolio“. Sie haben alle Möglichkeiten des Sortierens. So können Sie beispielsweise Kategorien vergeben.
Kategorien fürs Portfolio
Angenommen, Sie fotografieren Menschen in Unternehmen. Dann könnte eine Kategorie den von mir ungeliebten Begriff Headshots tragen, eine weitere Kategorie Workplaces heißen und eine dritte CEOs. Am Anfang, wenn Sie noch wenig Aufträge hatten, zeigen Sie alles zusammen – vielleicht nicht unbedingt nach Datum, sondern nach Optik. Haben Sie dann mehr Beispiele, legen Sie ein „Portfolio“ an für Headshots, eines für Workplaces oder CEOs. (Nur so als Beispiel, um das Prinzip zu verdeutlichen.)
Für Fortgeschrittene empfehle ich Kategorien je nach Kundengruppe oder Interessen der Besucher anzulegen. Dabei können Sie zum Beispiel unterscheiden zwischen Für PR-Zwecke oder Anzeigenwerbung oder Corporate Publishing. Pfiffig ist: Einem Auftrag lassen sich mehrere Kategorien zuweisen. Zusätzlich mein Tipp: die Verwendung Ihres Bildmaterials durch Ihren Kunden für sich zu dokumentieren, z.B. durch Screenshots. Natürlich können Sie Ihre Belege zusätzlich oder alternativ auf eine separate Seite auslagern oder bei den Textreferenzen zeigen. So wird Ihre Website fit für die Akquise und leistet mehr, als nur Ihre Bilder zu veröffentlichen.
Posts oder Seiten? Nutzen Sie die Blogfunktion, um Ihre Aufträge vorzustellen, stehen die Artikel alle untereinander. Besucher können/müssen sich durchscrollen. Möchten Sie die Präsentationen deutlich voneinander trennen und diese in der Navigation einzeln ansteuern können, dann legen Sie diese besser jeweils auf einer Seite an. Auch Seiten erlauben die Zuweisung von Kategorien.
Bei WordPress können Sie in den Grundsteinstellungen wählen, ob die Startseite das Blog oder eine feste Seite zeigen soll. Da wählen Sie die feste Seite, die Sie beispielsweise Home oder Start nennen. Diese legen Sie dann mit den Elementen Ihrer Wahl an. Im Falle der Anzeige von Posts (Artikelbildern), bekommen Sie durch neue Beiträge ohne weiteres Zutun optische Abwechslung auf der Startseite. Was natürlich gut ist (für die Suchmaschinen und Wiederholungsbesucher).
Soll die Website für Sie arbeiten, muss sie mehr bieten als nur ein Portfolio
Erst einmal wirkt das vielleicht fremd, weil Sie es gewohnt sind, nur an Ihre Fotos zu denken, und wie sie die schön und groß zeigen können. Ich finde es auch befremdlich, dass Spielfilme auf Tablet-PCs geguckt werden und Games mit hochauflösender Grafik auf Smartphones laufen. Aber so ist es. Selbst wenn Sie nur Ihre Werke zeigen wollen, bedenken Sie bitte: Es ist nicht das, was Sie wirklich brauchen. Nötig sind Kunden, die Sie buchen und angemessen honorieren. Und Ihre Website ist Ihr wichtigstes Instrument, diese zu erreichen.
Sind Weiterempfehlungen nicht viel wichtiger? Ganz bestimmt, vor allem solange die Website nicht von alleine funktioniert. Es guckt aber jeder, der eine Empfehlung erhält, zunächst auf die Website. Und fragt sich nämlich nicht, mit welcher Kamera oder Ausleuchtung mag wohl dieses beeindruckende Bild aufgenommen sein. Sondern: Wer hat das gemacht? Wie sieht der/die Websiteinhaber/in aus? Wirkt die Person sympathisch? Würde ich gerne mit ihr/ihm arbeiten? Es geht immer um die Person! Um Sie!
Wie stellen Sie sich vor? Was ist mit Text? Dazu demnächst mehr in Teil 4.
Dieser Beitrag ist Teil 3 eines Website-Tutorials. Hier geht es zum ersten Schritt, dem Konzept. Und hier zum zweiten Schritt, der Frage ob mieten oder besitzen.
*Disclaimer: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links zu Elementor. Ich empfehle den Pagebuilder, weil ich ihn selbst für diese Website verwende. Andere Anbieter sind nicht verlinkt, weil ich die nicht verwende.